Ein Lehrhausabend am 16. Juli 2015 mit Dr. Ulrike Schneider im Rahmen der Reihe „Jüdische Identität in der europäischen Literatur der Moderne“
Gegenwartsautor/innen wie Olga Grjasnowa, Lena Gorelik, Alina Bronsky, Vladimir Vertlib oder Doron Rabinovici behandeln auf sehr unterschiedliche Weise Fragen kultureller Zugehörigkeiten, jüdischer Identitätszuschreibungen durch die Gesellschaft und im Gegenzug heterogene Entwürfe eines jüdischen Selbstverständnisses, gesellschaftspolitische Konflikte und ethnische Auseinandersetzungen, vor allem aber auch Fragen von Zuwanderung, Integration und gesellschaftlicher Abgrenzung.
Die Schriftsteller/innen wählen für die Komplexität der Thematiken eine Erzählform, in der sich die Disparität und Fragmentarität von Erfahrungen widerspiegeln – ein chronologisches Erzählen der Lebensgeschichten der Protagonisten ist dabei ebenso wenig möglich wie der Entwurf einfacher, dauerhafter Existenzweisen.
Im Vortrag wird ein Überblick über die gegenwärtige Literatur und die Thematisierung von Identität, Diaspora und Globalisierung gegeben